"Ethik ist wichtiger als Religion"
Mein Buchtipp anlässlich des Dalai Lama-Besuches
Von Sabine Eyert-Kobler, setup-web.de NEWS
Wiesbaden (sek). Nach dem wunderbaren und für mich persönlich erneut sehr bereichernden Besuch des Dalai Lama in Wiesbaden möchte ich allen Leserinnen und Lesern ein kleines Büchlein ans Herz legen, welches im Juni dieses Jahres erschienen ist. Es trägt den Titel „Der Appell des Dalai Lama an die Welt: Ethik ist wichtiger als Religion“. Initialzündung für das darin enthaltene und von Fernsehjournalist und Autor Franz Alt („Report“, „Zeitsprung“, „Querdenker“) geführte Interview war die Botschaft des Dalai Lama im Januar 2015 nach dem schrecklichen islamistischen Terroranschlag auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ und auf einen jüdischen Supermarkt in Paris. Tief erschüttert sagte er:
„Ich denke an manchen Tagen, dass es besser wäre, wenn wir gar keine Religionen mehr hätten. Alle Religionen und alle Heiligen Schriften bergen ein Gewaltpotential in sich. Deshalb brauchen wir eine säkulare Ethik jenseits aller Religionen.
In den Schulen ist Ethik-Unterricht wichtiger als Religionsunterricht.
Warum?
Weil zum Überleben der Menschheit das Bewusstsein des Gemeinsamen wichtiger ist als das ständige Hervorheben des Trennenden.“
Details zum Buch
Buchtitel: „Der Appell des Dalai Lama an die Welt mit Franz Alt – Ethik ist wichtiger als Religion“,
Verlag Benevento Publishing, www.beneventobooks.com, ISBN 978-3-7109-0000-6, Preis: 4,99 Euro.
Seine Heiligkeit, der Dalai Lama, der Fernsehjournalist Dr. Franz Alt und der Verlag Benevento Publishing spenden Honorar und Gewinn aus dem Verkauf der Ausgabe der Deutschen Tibethilfe.
Über den Dalai Lama
Am 6. Juli 1935 wurde Lhamo Dhondrup als Sohn einer Bauernfamilie im tibetischen Dorf Takster geboren. Zwei Jahre später wurde er als Reinkarnation des Dalai Lama („Ozean der Weisheit“ – Wiedergeburt Tensinresis, des Buddhas des Erbarmens) erkannt und mit viereinhalb Jahren in Lhasa inthronisiert. Als buddhistischer Mönch erhielt er den Namen Tendzin Gyatsho. 2011 übergab der Friedensnobelpreisträger (1989) die politische Führung Tibets an Lobsan Songay. Dieser wird von den Exiltibetern zum Ministerpräsidenten der Exilregierung in freier Wahl gewählt. Der Dalai Lama will nur noch „einfacher Mönch“ sein, obwohl er bei vielen Tibetern gottähnlichen Status hat. Des Weiteren erklärte er, dass mit ihm die Institution des Dalai Lama enden sollte, da er befürchte, dass die kommunistische Partei Chinas den nächsten Dalai Lama selbst ernennen wolle. Das aber will er verhindern.
Geschichtlicher Hintergrund
1950 marschierte die chinesische Volksbefreiungsarmee in Tibet ein und besetzte das Land. Am 17. November übernahm der Dalai Lama mit nur 15 Jahren die Regierungsgeschäfte. Nach seinen erfolglosen Friedensgesprächen mit Mao Tsetzung, Zhou En-Lai und Deng Xiao-pink in Peking begann am 10. März 1959 ein Volksaufstand der Tibeter gegen die Fremdherrschaft. Der von den Chinesen blutig niedergeschlagene Volksaufstand – 90.000 Tibeter verlieren ihr Leben - wurde blutig niedergeschlagen. Der Dalai Lama floh daraufhin ins indische Dharamsala und gründete dort eine Exilregierung.
Während der chinesischen Kulturrevolution 1966 bis 1976 wurden fast alle 6.000 Klöster in Tibet zerstört. Zwischen 2009 und April 2015 verbrannten sich 137 Tibeter aus Protest gegen Chinas Unterdrückungspolitik in Tibet.
Infos zum Verein Freunde für einen Freund
Den Besuch des Dalai Lama organsierte der Frankfurter Verein Freunde für einen Freund. Das engagierte Team möchte mit seiner Arbeit möglichst vielen Menschen die Chance bieten, den XIV.
Dalai Lama kennenzulernen und zu erleben. Freunde für einen Freund unterstützt seine Heiligkeit in seinen Bemühungen um eine gewaltfreie Lösung des Konfliktes zwischen den Tibetern und der
chinesischen Regierung.
Weitere Infos: www.freunde-fuer-einen-freund.de)